Das Ende der Stadt – Phänomene der Deurbanisierung in historischer Perspektive

Das Ende der Stadt – Phänomene der Deurbanisierung in historischer Perspektive

Organizer(s)
Oliver Auge, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Felix Biermann, Halle; Nina Gallion, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Michael Hecht, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt; Harald Meller, Halle
Location
Halle (Saale)
Country
Germany
Took place
In Attendance
From - Until
09.11.2023 - 11.11.2023
By
Maren Beutler / Konrad Lütjohann, Abteilung für Regionalgeschichte, Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Städte stellen ein nicht nur in der Mediävistik vielbehandeltes Thema dar. Während Prozesse der Urbanisierungen wie Gründungen und Aufstiege dabei im Fokus der Betrachtung stehen, wurde dem Phänomen der Deurbanisierung in der Forschung bis jetzt noch wenig Beachtung geschenkt. So konnte der Eindruck entstehen, Städte zeichnete eine stetige Erfolgsgeschichte aus. Um diesem Fehlschluss entgegenzuwirken, fand vom 09. bis 11.11.23 im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) eine internationale Tagung statt, die speziell Prozesse und Ereignisse der Deurbanisierung in den Blick nahm. Die Referent:innen widmeten sich dabei „der Rückentwicklung von Städten und stadtähnlichen Strukturen“1. Durch einen transepochalen, interdisziplinären Blick mit großer geographischer Spannbreite setzten sich Leitung und Vortragende eine Perspektivenerweiterung des Phänomens „Stadt“ zum Ziel, um einer adäquaten Annäherung an realitätsnahe Entwicklungslinien gerecht werden zu können.

Die Tagung begann am Donnerstagmorgen mit einer Begrüßung von HARALD MELLER (Halle). Der Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte thematisierte eine grundlegende Frage der Stadtforschung: Ab welchem Zeitpunkt der Geschichte kann man von einer Stadt sprechen? Damit plädierte er dafür, den Blick der Untersuchungen, ganz im Sinne der Tagung, auch auf die Ur- und Frühgeschichte zu richten.

Daran anknüpfend gab MICHAEL HECHT (Halle) einen Ausblick auf die anstehenden Vorträge. Diese würden eine nicht geradlinige Entwicklung von Städten zeichnen und „Interesse und Faszination von […] Orten verlorener Urbanität“2 hervorheben. Die erste Sektion führte diese Gedanken weiter.

So präsentierten FELIX HENKE (München) und JULIAN SCHREYER (Erlangen) anhand literarischer Quellen die zeitgenössische Wahrnehmung der Deurbanisierung im italienischen Raum des Römischen Reichs. Textbelege von Strabon offenbarten beispielsweise Phänomene eines „Ruinentourismus“ in verlassenen Städten.

Mit dem umfang- und bevölkerungsmäßigen Rückgang der Städte Reims und Trier in der Spätantike beschäftigte sich im Folgenden ALEXANDER HEISING (Freiburg). Beide Städte wiesen in dieser Zeit aus vorrangig sozioökonomischen Gründen ein reduziertes Stadtgebiet sowie die Umnutzung von Gebäuden auf. Ob mit diesen Veränderungen ein Mentalitätswandel in der Bevölkerung einherging, bleibe aufgrund der Überlieferungslage umstritten.

Der Archäologe HANS-GEORG STEPHAN (Halle/Göttingen) umriss in seinem Vortrag das Forschungsfeld der mittelalterlichen Stadtwüstungen und gab dabei einen reichhaltigen Einblick in jahrelange eigene Forschungstätigkeit. Im Besonderen thematisierte er die Stadtwüstung Corvey, die vor den Toren der ehemaligen Reichsabtei liegt. Auf dieser Basis stellte er den Aspekt der Konkurrenz sowie die konfliktbedingte Zerstörung als Hauptursachen für die Entstehung mittelalterlicher Stadtwüstungen heraus.

In gattungsspezifischer Verwandtschaft zu diesen Stadtwüstungen stehen die so genannten Statuswüstungen, denen sich NINA GALLION (Mainz) anknüpfend widmete. Der Begriff bezeichnet Siedlungen, deren Entwicklung im Urbanisierungsprozess stoppte, sodass sie den Status „Stadt“ niemals erreichten oder wieder verloren. Gallion war es möglich, anhand ihrer Beispiele für missglückte Stadtwerdungen die große Relevanz eines günstigen Standorts sowie landesherrlicher Förderung für eine prosperierende Entwicklung treffend herauszuarbeiten.

Die zweite Sektion widmete sich der Deurbanisierung als Folge konkreter Ursachen. OLIVER AUGE (Kiel) zeigte an den Beispielen Rungholts und Vinetas den „Untergang“ zweier zentraler Siedlungen des Mittelalters durch Sturmfluten. Während das Kirchspiel Rungholt in Nordfriesland nachweislich im Zuge des schrittweisen Landrückgangs bis 1362 im Meer verschwand, findet sich der „Untergang“ der Stadt Vineta durch Meereseinflüsse lediglich in der Sagenwelt wieder. Der Kieler Regionalhistoriker legte die Rezeption beider Vorgänge in seinem Vortrag dar und verdeutlichte die moralische Instrumentalisierung der Ereignisse.

Im Gegensatz dazu widmete WOLFGANG ROSEN (Bonn) seinen Vortrag dem Rückgang von Städten im Zusammenhang mit menschlichen Eingriffen. Genauer skizzierte er die Rolle militärischer beziehungsweise kriegerischer Maßnahmen im Rheinland der Frühen Neuzeit. Vor allem das 17. Jahrhundert erweise sich als zentral für die Vorgänge der Deurbanisierung im besprochenen Gebiet. In Städten wie Ratingen, Kaster oder Goch entstanden als Folge von Krieg große wirtschaftliche Defizite. Diese bewegten Teile der Bevölkerung zur Flucht. Daraufhin sei es zur Rückentwicklung urbaner Strukturen gekommen.

Ein weiteres Beispiel naturgemachter Deurbanisierung bot GUISEPPE CUSA (Siegen) mit seinen Ausführungen zu Noto Antica. Dieses wurde 1693 durch ein Erdbeben zerstört. Cusa schilderte die sich daran anschließenden Verhandlungen über den Wiederaufbau sowie die dazu differenten Haltungen von Landesherrschaft und Einwohnern der Stadt. Durch die akteursorientierte Darstellung dieser mikropolitischen Krisenbewältigung zeigte sich deutlich, was für ein einschneidendes Ereignis ein plötzlicher Verlust der eigenen Heimat sein und wie stark dieser menschliches Handeln antreiben kann.

Abgerundet wurde der Abend mit HEINZ-GÜNTHER NESSELRATHs (Göttingen) Vortrag zur Darstellung des städtischen Untergangs in antiken Erzählungen. In den archetypischen Beispielen Sodom und Gomorrhas, Trojas und Platons Atlantiserzählung arbeitete er besonders die wiederkehrenden Topoi des moralischen Verfalls sowie der göttlichen Strafe heraus. Weiter gelang es ihm, Gemeinsamkeiten sowie Entwicklungslinien in ihren Erzähllogiken aufzuzeigen und deren Wirkmacht bis in aktuelle Untergangsgeschichten, etwa bei Tolkiens Erzählungen von Mittelerde oder in der Fernsehserie „Game of Thrones“, nachzuweisen.

Den zweiten Tagungstag eröffnete FELIX BIERMANN (Halle/Stettin) mit seinen Ausführungen, die einen Überblick über die Archäologie mittelalterlicher Stadtwüstungen in Ostmitteleuropa als zahlenmäßigem Kerngebiet gaben. Neben der großen Bandbreite natürlicher sowie menschengemachter Gründe seien es nach Biermann in aller Regel grundlegende strukturelle Probleme, die eine endgültige Deurbanisierung besiegelten. Für viele der Städte, planmäßig entstanden im Zuge des hochmittelalterlichen Landesausbaus, liege die Ursache dieser Probleme bereits in ihrer Gründung.

In GERHARD FOUQUETs (Kiel) „Mikroraum Ostpfalz“3 hingegen lässt sich anstelle der Wüstungen eine hohe städtische Dichte feststellen. Dennoch müsse dem Gebiet eigentlich eine fehlende Urbanität attestiert werden, handle es sich bei den Städten doch nur um urban gering ausgeprägte Gemeinwesen. Diese Eigenheit sei jedoch keineswegs die Folge von „Deurbanisierung“ als vielmehr eine eigene Form von Urbanität. Wie Fouquet ausführte, wurden aufgrund starker territorialer Konkurrenz im Mittelalter Städte dieses Raums einzig unter dem Vorsatz der Herrschaftssicherung gegründet, ohne dabei eine wirkliche Urbanisierung zu forcieren. Die „Desurbanität“4 der Ostpfalz ist somit von der Landesherrschaft intendiert, weshalb sie neben den vorangegangenen Beispielen eine Sonderrolle einnehme.

Am Beispiel des Königreichs Dänemarks zeigte RAINER ATZBACH (Aarhus) die Rückbildung von Städten in zwei besonders von Krisen geprägten Phasen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Während die Pest im 14. Jahrhundert für einen massiven Bevölkerungsrückgang sorgte, habe eine Reihe von Kriegen im 17. und 18. Jahrhundert ähnliche Vorgänge ausgelöst. In beiden Fällen kam es zu Umzugs- und Umstrukturierungsmaßnahmen, Kriegsschäden führten zu einer nachlassenden Siedlungsverdichtung, wodurch vormals politisch und wirtschaftlich relevante Städte wie beispielsweise Ribe im Spätmittelalter ihre Vormachtstellung innerhalb des Königreichs verloren hätten.

CHRISTIANE HEMKER (Dresden) zeichnete in ihrem Vortrag das Weiterziehen von Bergarbeitern aus Bergstädten und Bergbausiedlungen im sächsisch-böhmischen Erzgebirge während des 13. und 14. Jahrhunderts nach. Die Standorte hätten im Zuge der fortschreitenden Bergbauprozesse ihre Relevanz verloren, sodass sie nach Beendigung der geplanten Arbeitsprozesse aufgegeben wurden.

Der letzte Teil der Tagung befasste sich mit weltweiten Deurbanisierungsprozessen in vergleichender Perspektive. ALEXANDER PRUß (Mainz) ging dabei auf den Rückgang der frühurbanen Landschaft Nordmesopotamiens ein. Durch die Untersuchung von Ruinenhügeln, sogenannten Tells, könne die landwirtschaftliche Nutzung der Umgebung rekonstruiert werden. Die Ergebnisse lassen auf eine dicht besiedelte Region schließen, die Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. einen starken Rückgang, jedoch auch eine heterogene Entwicklung erlebten. Als Ursachen werden ein abrupter Klimawandel und politische Faktoren wie der Aufstieg des Arkardischen Reichs um 2400 (v. Chr.) vermutet.

Den Blick ins alte Ägypten richtete HEIDI KÖPP-JUNK (Warschau/Göttingen) mit einem Extrembeispiel von Urbanisierung und gleichermaßen Deurbanisierung. Sie sprach über die Planstadt Amarna, deren schnelle Anlage unter Pharao Echnaton als neue Hauptstadt sowie ihre abrupte Stilllegung nur wenige Jahre nach dessen Tod. Abermals wurde hier der große Einfluss politischer Akteure auf städtische Entwicklung deutlich und wie schnell eine politische Kurswende einen urbanen Niedergang besiegeln kann.

LOUIS NEBELSICK (Warschau/Halle) thematisierte im Anschluss das Ende der Lausitzer Burgzentren im sechsten Jahrhundert vor Christus. Wie sich anhand archäologischer Funde fassen lässt, habe feindliche Zerstörung den Untergang dieser Zentralorte besiegelt. Ein Umstand, der auch schon in vorherigen Vorträgen eine maßgebende Rolle einnahm. Besonderes Augenmerk legte Nebelsick bei seinen Ausführungen auf die skythische Beteiligung an den Zerstörungen, wobei er diese in den größeren Kontext eines transeuropäischen Sklavenhandels einordnete.

Durch die Betrachtung Madinat al-Zahras thematisierte FELIX ARNOLD (Madrid) die urbane Entwicklung einer islamischen Planstadt. Diese wurde zwischen 950 und 975 in der Nähe von Córdoba durch den dort ansässigen Kalifen errichtet. Sein Ziel sei es gewesen, eine Hauptstadt zu erschaffen, die als „Weltzentrum“ fungieren sollte. Infolge einer Reihe von Plünderungen im Bürgerkrieg, aber auch durch die wirtschaftlich günstigere Lage Córdobas, sei das Projekt gescheitert. Die Stadt wurde bis 1050 komplett verlassen, und Córdoba nahm seitdem den Platz von Madinat al-Zahra in der Städtelandschaft ein.

Auch für die end- und epiklassische Mayakultur können durch archäologische Grabungen post-monumentale Siedlungsaktivitäten ausgemacht werden. IKEN PAAP (Berlin) stellte Ergebnisse einer Rekonstruktion der möglichen Entwicklung von Maya-Städten vor. Hierbei ging Paap von einer durchgängigen Besiedlung der untersuchten Gebiete aus. Entgegen der verbreiteten Ansicht bildeten die monumentalen Zentren dabei lediglich den Mittelpunkt der Siedlungen. Das Beispiel der Stadt Dzehkabtún offenbare in Grabungen Prozesse der Deurbanisierung in Form teilweiser Zerstörungen von Gebäuden sowie die Überbauung von Teilen der Stadt. Auch die Anordnung von Leichen und rituellen Symbolen weisen auf die Veränderung der urbanen Strukturen hin. Vermutlich haben die end- und epiklassischen Maya ihre Siedlungen wegen eines Klimawandels samt Umweltschäden sowie aufgrund politischer Verschiebungen verlassen.

Den Sprung in die Gegenwart vollzog dann JULIA SATTLER (Dortmund) mit ihren Ausführungen zur ehemaligen Hauptstadt der US-amerikanischen Automobilindustrie, Detroit. Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin zeichnete den komplexen Prozess des städtischen Niedergangs sowie dessen gesellschaftliche Aushandlung nach. Weiter setzte sie die Stadt exemplarisch mit dem Schicksal der ehemaligen Goldgräberstadt Bodie in Relation, wodurch die Spezifika des nicht ausschließlich wirtschaftlich bedingten Niedergangs Detroits deutlich wurden.

Für das 19. und 20. Jahrhundert seien diese Beispiele nach DIETER SCHOTT (Darmstadt/Konstanz) jedoch eindeutig die Ausnahme. In diesem Zeitraum lasse sich vielmehr eine städtische Expansion feststellen. Anstelle einer Deurbanisierung trete nun aber ein umso reichhaltigerer Diskurs über Kritik und Reform der modernen Stadt. Den hierfür zentralen Forderungen und Konzepten von der beginnenden Industrialisierung bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert widmete sich Schott im abschließenden Vortrag, wobei die großen Entwicklungslinien und Kontinuitäten deutlich wurden.

STEFAN MAGNUSSEN (Kiel) schloss die Tagung mit einer Zusammenfassung ihrer Ergebnisse ab: Er verdeutlichte, dass Krisen allgegenwärtig seien und das „Phänomen der sterbenden Stadt“5 durch diese begünstigt werde. Der Rückgang habe planmäßig und strukturiert, aber auch durch unerwartete Ereignisse eintreten können. Zudem seien Städte nicht immer vollständig verschwunden, sondern hätten sich teilweise nur partiell oder temporär zurückgebildet. Die Ursachen gestalteten sich dabei nicht nur vielfältig, sondern auch interdependent. Auch die unterschiedliche Rezeption der Einzelfälle zeigte im Laufe der Tagung die Verschiedenheit der Rückentwicklung von Landesteilen, wie er unterstrich.

So konnte die Tagung das bisher vernachlässigte Phänomen der Deurbanisierung als festen Bestandteil in der Geschichte urbaner Landschaften herausstellen. Die regionalen Beispiele, vorrangig aus den Bereichen der Geschichtswissenschaft und Archäologie, offenbarten anhand der intensiven Betrachtung der exemplarischen Fälle eine breite Palette an (Rück-)Entwicklungsmöglichkeiten urbaner Räume. Dabei kann nur die gemeinsame Betrachtung von Urbanisierung und Deurbanisierung ihr Zusammenspiel und ihre Entwicklungslinien adäquat abzeichnen. Eine Beschäftigung mit dem „Ende der Stadt“6 ist darüber hinaus nicht nur für die klassische Stadtgeschichte, sondern auch aus einer kulturgeschichtlichen Perspektive lohnend.

Konferenzübersicht:

Harald Meller (Halle/Saale)/ Michael Hecht (Halle/Saale): Begrüßung und Einleitung

Sektion 1: Was ist Deurbanisierung? Einführung in die Tagungsthematik

Felix Henke (München)/ Julian Schreyer (Erlangen): Deurbanisierung im Römischen Reich

Alexander Heising (Freiburg): Deurbanisierung in der Spätantike

Hans-Georg Stephan (Halle/Göttingen): Mittelalterliche Stadtwüstungen – Kulturlandschaft im säkularen Wandel

Nina Gallion (Mainz): Vor Jaren ain Stetlin gewesen. Mittelalterliche und frühneuzeitliche Statuswüstungen und ihr Beitrag zur Deurbanisierungsforschung

Sektion II: Naturgemacht oder von Menschenhand – Deurbanisierung als Folge konkreter Anlässe

Oliver Auge (Kiel): Sturmfluten in Nord- und Ostsee und das Ende der Stadt: Die Beispiele Vineta und Rungholt

Wolfgang Rosen (Bonn): Aspekte von Deurbanisierungen im Rheinland der Frühen Neuzeit. Militärische und kriegerische Faktoren als Ursachen von Rückentwicklungen städtischer Strukturen

Giuseppe Cusa (Siegen): Vom Ende von Noto Antica und der Gründung des barocken Noto. Das Erdbeben von 1693 und seine »urbanistischen Nachbeben«

Heinz-Günther Nesselrath (Göttingen): Abendvortrag – Von Sodom und Gomorrha über Troia nach Atlantis: Der Untergang von Städten und Zivilisationen in antiken Erzählungen

Sektion III: Politik und Wirtschaft – Deurbanisierung als Ergebnis langfristiger Faktoren

Felix Biermann (Halle/Stettin): Die Archäologie der Urbanisierung und Deurbanisierung im mittelalterlichen Ostmitteleuropa

Gerhard Fouquet (Kiel): Dynastische Konkurrenten – Städtebildung, Urbanisierungs- und Deurbanisierungseffekte im Pfälzer Raum vom 13. bis zum frühen 16. Jahrhundert

Rainer Atzbach (Aarhus): Die scheiternde Stadt im Königreich Dänemark: Stagnation und Niedergang zwischen Spätmittelalter und früher Neuzeit

Christiane Hemker (Dresden): Die Bergleute ziehen weiter – Wüstungsprozesse von Bergstädten und Bergbausiedlungen im sächsisch-böhmischen Erzgebirge während des 13. und 14. Jahrhunderts

Sektion IV: Europa und die Welt – Deurbanisierung in vergleichender Perspektive

Alexander Pruß (Mainz): Der Kollaps der frühurbanen Landschaft Nordmesopotamiens am Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. und seine möglichen Ursachen

Heidi Köpp-Junk (Warschau/Göttingen): Amarna, die Stadt Echnatons und Nofretetes

Louis Nebelsick (Warschau/Halle): Räuber, Sklavenjäger, Reichsgründer – skythische Einfälle nach Mitteleuropa im 6. Jahrhundert v. Chr. und das Ende der Lausitzer Burgzentren

Felix Arnold (Madrid): Madinat al-Zahra: Das kurze Leben einer islamischen Planhauptstadt

Iken Paap (Berlin): Yucatán und Campeche, Mexiko: Post-monumentale Siedlungsaktivitäten in Stätten der end- und epiklassischen Maya

Julia Sattler (Dortmund): On being abandoned: Schrumpfende Städte in den USA von Bodie bis Detroit

Dieter Schott (Darmstadt/Konstanz): Das Ende der Stadt – und wie man im 19. und 20. Jahrhundert darüber dachte

Stefan Magnussen (Kiel): Zusammenfassung und Abschlussdiskussion

Anmerkungen:
1 Das angeführte Zitat wurde dem Tagungsflyer entnommen.
2 Zitat aus der Einführung von Michael Hecht.
3 Zitat aus dem Vortrag von Gerhard Fouquet.
4 Zitat aus dem Vortrag von Gerhard Fouquet.
5 Zitat aus der Zusammenfassung von Stefan Magnussen.
6 Titel der Tagung.